Arbeitskampf
Berichterstattung des DPVKOM über Tarifangebot von DP AG an ver.di
Mit einem Schreiben wendet sich Stephan Teuscher an die ver.di-Mitglieder. Er geht auf die haarsträubende Berichterstattung des DPVKOM in ihrem Magazin ein.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in dem aktuellen Magazin des DPVKOM schreibt dieser unter der Überschrift „Deutsche Post legt Tarifangebot vor“, dass die DP AG in der laufenden Tarifrunde am 28.02.2018 ein Angebot vorgelegt hat. Im Artikel wird dann das Angebot beschrieben und es wird darauf hingewiesen, dass der DPVKOM das Angebot in den Gremien beraten und dann über die weitere Vorgehensweise entscheiden wird.
Mit diesem Bericht erweckt der DPVKOM den Eindruck, dass der DPVKOM am 28.02.2018 ein Tarifangebot erhalten hat, dies ist jedoch nicht der Fall. Die DP AG hat auf Nachfrage erklärt, dass dieses Tarifangebot ausschließlich der ver.di vorliegt, da diese ja auch die Verhandlungen geführt hat. Dem DPVKOM wurde bisher kein Angebot durch die DP AG gemacht. Damit bezieht sich der DPVKOM in seinem Bericht ausschließlich auf das Tarifangebot, was ver.di am 28.02.2018 von der DP AG erhalten hat. Die Deutsche Post AG schließt scheinbar nicht aus, dass das Tarifangebot zu einem späteren Zeitpunkt auch dem DPVKOM zur Nachzeichnung vorgelegt wird, dazu muss jedoch die laufende Tarifrunde durch ver.di erst beendet sein.
In der Tarifrunde 2018 wird durch die bis zum 06.04.18 laufende ver.di-Mitgliederbefragung besonders deutlich, wer in der Lage ist, die Interessen der Mitglieder zu vertreten und wer das Verhandelte nur nachzeichnet.
ver.di führt bis zum 06.04.2018 eine Mitgliederbefragung zum Tarifangebot der DP AG durch, am 10.04.2018 tagt die Tarifkommission, damit wird erst am 10.04.2018 entsprechend dem Votum der Mitgliederbefragung entschieden, ob das Tarifangebot der DP AG angenommen oder abgelehnt wird. Erst nachdem das Tarifangebot von ver.di angenommen wurde, liegt dem DPVKOM ein Tarifangebot der DP AG vor und dieser kann dann zu einer Angebotsbewertung kommen und nachzeichnen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir halten den DPVKOM nicht für so wichtig, als dass wir diesem ein ganzes Sonderschreiben spendieren, aber es ist schon bizarr, wenn im Mitgliedermagazin über das Tarifangebot der DP AG an ver.di berichtet wird und so der Eindruck entsteht, der DPVKOM hätte irgendetwas zu dieser Tarifrunde DP AG 2018 beigetragen. In Anbetracht der laufenden Mitgliederbefragung und der bevorstehenden Aufsichtsratswahl und Betriebsratswahlen bei der DP AG halten wir es für angebracht, auf diesen Umgang des DPVKOM mit der Realität hinzuweisen.
Mit kollegialen Grüßen
Stephan Teuscher
Mitgliederbefragung zum Tarifangebot
Die Deutsche Post hat ver.di ein Tarifangebot vorgelegt. Trotz vier Verhandlungsrunden war es nicht möglich, dass der Arbeitgeber für sein Beschäftigen ein schlüssiges Angebot unterbreitet. Das nun vorgelegte Tarifangebot ist eine schwierige Vorlage. Nun sind wir als Beschäftigte gefragt. Wir stimmen ab, ob wir dieses Angebot annehmen sollen oder nicht.
Allgemein ist erst einmal zu Tarifverhandlungen zu sagen, dass man sich irgendwo zwischen den Forderungen der Gewerkschaft und den Angeboten des Arbeitgebers trifft. Dies ist nun auch bei diesem Tarifangebot der Deutschen Post so, diesmal aber etwas komplizierter. Nun möchte die Tarifkommissionen den Weg der direkten Demokratie gehen und die ver.di-Mitglieder befragen.
Das Tarifangebot hat durch aus gute Passagen. Die Umwandlung der Lohnerhöhung in freie Zeit ist gerade bei unserem hohen Altersdurchschnitt im Unternehmen gut. Zukünftig können Vollzeitkräfte 14 freie Tage binnen 2 Jahren einplanen. Die Lohnerhöhung, falls man sich für dieses Wahlmodell entscheiden würde, wäre mit 3 % 2018 und 2,1 % 2019, in etwa in der Größenordnung, wie wir es in ähnlicher Form aus der Vergangenheit kennen. Ein weiterer Punkt ist, dass das „variable Entgelt“ abgeschafft werden soll. Der frühere Basisbetrag wird zu einem monatlichen Grundbetrag verstetigt (zum Beispiel 128 € EGr.3). So bekommt zukünftig jeder Mitarbeiter (ohne Besitzstand) den Grundbetrag zu seinem Monatsgrundentgelt, ohne das er bangen muss, dass er von seinem Vorgesetzten eine gute Leistungsbeurteilung bekommt. Ein Knackpunkt ist die Bezahlung von Überzeit. Normalerweise sollte Überzeit nicht bezahlt werden. Arbeitszeit ist Lebenszeit! Diese Zeit ist wichtig für die Regenerierung unserer Gesundheit, gerade bei dem harten Job den wir jeden Tagen haben. Zukünftig soll es aber möglich sein, das Überzeit auf Beantragung des Beschäftigten, ohne Zustimmung des Betriebsrates, bezahlen zu lassen.
Nun liegt es an EUCH wie ihr abstimmt in der Mitgliederbefragung. Wichtig ist aber zu erwähnen, wenn man dem Tarifangebot nicht zustimmt, ist dann nicht die Folge, dass dann ein neues besseres Tarifangebot vom Arbeitgeber vorgelegt wird und man sich dann für dieses entscheiden kann. Nein, dies liebe Kolleginnen und Kollegen müsste dann durch einen Arbeitskampf (Streik) erkämpft werden. Der Arbeitgeber wird freiwillig von seiner Seite aus kein besseres Angebot vorlegen.
Die Mitgliederbefragung findet zwischen dem 12.03.-06.04. 2018 statt. Wir werden in diesem Zeitraum zur Abstimmung in den Dienststellen vorbeikommen. Alternativ haben wir noch zwei feste Abstimmungsstellen eingerichtet (siehe folgender Aushang). Hier könnt ihr gerne eure Stimme abgeben, wenn ihr an den Tagen verhindert seid, wenn wir zur Abstimmungen zu euch hinauskommen.
Stärke gezeigt in Magdeburg!
In Magdeburg demonstrierten zirka 500 Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Post AG aus dem Bereich Sachsen, Sachsen/Anhalt, Thürigen, Brandenburg und Berlin für 6 Prozent mehr Lohn bzw. alternativ mehr Freizeit. Nach dem die 3. Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt wurde, zeigten wir heute dem Arbeitgeber die Stirn gegen Raffgier des Konzerns. Die Post AG machte im dritten Quartal des vergangenen Jahren über 830 Millionen Euro Gewinn. Ein Gewinn den die Beschäftigten erwirtschaftet haben und aus diesem Grund ein kräftigen Schluck abhaben wollen. Wer Wasser predigt sollte lieber selber kein Wein trinken, wenn sich ein Vorstandsvorsitzender über 9 Millionen Euro Jahresgehalt genehmigt, sollte für seine Beschäftigten 6 Prozent mehr für die Lohntüte übrig haben.
Mit der Streikdemonstration haben wir heute den Druck auf den Arbeitgeber erhöht für die nächste Verhandlungsrunde am 26./27.02.2018.
Dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis!
Nachdem nun auch in der dritten Verhandlungsrunde für unsere rund 130 000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG kein Durchbruch erzielt werden konnte, werden WIR den Druck zu erhöhen müssen.„Die Tarifverträge sind bereits Ende Januar ausgelaufen, wir erwarten jetzt eine deutliche Tariferhöhung.
Die Post will in 2018 bisher jedoch noch nicht einmal eine lineare Erhöhung vereinbaren. So geht nichts mehr, das werden unsere Mitglieder in den nächsten Tagen auch deutlich machen“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin Andrea Kocsis nach dem Ende der Verhandlungen am heutigen Abend in Wiesbaden.Zu Ort und Zeitpunkt möglicher Warnstreikmaßnahmen äußerte sich Kocsis nicht. Bereitet Euch also vor!WIR sind vorbereitet….WIR fordern eine lineare Erhöhung der Einkommen und Ausbildungsvergütungen um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem soll eine tarifvertragliche Wahlmöglichkeit geschaffen werden, wonach der oder die einzelne Beschäftigte einen Teil der zu vereinbarenden Tariferhöhung in freie Zeit umwandeln kann.Das bislang einmal jährlich aufgrund einer Leistungsbeurteilung gezahlte variable Entgelt wollen wir durch einen festen monatlichen Betrag ablösen.Zudem soll für die rund 32.000 Beamtinnen und Beamten des Unternehmens die so genannte Postzulage fortgeschrieben werden. Sie ist eine postspezifische Form der Sonderzahlung für Bundesbeamte.Wird noch verhandelt? Ja! Aber…Die nächste Verhandlungsrunde ist am 26./27. Februar in Bonn. Bis dahin gilt es zu zeigen was uns in 2015 stark gemacht hat, wie WIR zusammen gewachsen sind, obwohl man uns brechen wollte…In der nächsten Verhandlungsrunde muss ein Ergebnis her. Erhöhen wir den Druck….
![](https://verdipostdresden.de/wp-content/uploads/2018/02/25-007-2018-Anl.-1-Flyer-Tarifverh_DPAG-Runde3-212x300.jpg)
Deine Rechte im Streik
Viele Kollegen und Kolleginnen sind verunsichert, wie ihre Rechte im Streik sind. Das Recht zur Teilnahme am Streik ist im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland § 9 Art. 3 geregelt.
Das Wichtigste findest du in dem unten stehenden Link und auf Seite 4 der INFOPOST – Sonderausgabe Februar.
Fragen zum Streikgeld werden hier beantwortet:
Dritte Tarifrunde angesetzt
Die zweite Runde in den Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Post AG und ver.di ist ohne konkretes Ergebnis vertagt worden. Wie schon nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte die Deutsche Post AG, dass die Forderungen für das Unternehmen so nicht getragen werden können und der Spielraum für Lohnerhöhungen klein ist. Auch die Möglichkeit auf Arbeitszeitverkürzung verneinte der Bonner Konzern. Die Post erklärte, dass es auch freiwillige Arbeitszeiterhöhungen geben muss. Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Art von Freiwilligkeit hatten wir schon einmal mit der sogenannten „Übertragung zusätzlicher Leistungen, ÜzL“. Die Erkenntnis von damals war, dass das Wort „Freiwilligkeit“ ein dehnbarer Begriff war, vor allem bei befristeten Kräften. Ich glaube, wir können froh sein, dass wir diese Art von persönlicher Mitbestimmung nicht mehr haben. Es ist wichtig zu erkennen, dass bei dem Altersdurchschnitt, den die Deutsche Post AG hat, Möglichkeiten gefunden werden müssen, alters- und alternsgerecht zu arbeiten.
Die Deutsche Post AG erwirtschaftete im dritten Quartal 2017 ein EBIT von 834 Millionen Euro. Es war das beste Quartal seit Bestehen des Unternehmens. Aus diesem Grund sind die Tarifforderungen der ver.di-Beschäftigten mehr als gerechtfertigt.
Die dritte Tarifrunde wurde für den 19./20. Februar angesetzt.
Erste Verhandlungsrunde angesetzt
Ende Januar 2018 endet der Entgelttarifvertrag zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Deutschen Post AG. Dieser wurde von ver.di fristgerecht gekündigt um im Februar mit dem Arbeitgeber in die Tarifverhandlungen gehen zu können. Im Vorfeld wurde durch den Fachbereich eine Mitgliederbefragung der Beschäftigten vollzogen, weil es wichtig ist die Mitglieder einzubeziehen. Daraus ergibt sich folgende Forderung für die Tarifkommision:
Dies ist nun eine gute Basis um im Februar in die Entgelttarifverhandlung mit dem Arbeitgeber zu gehen. Auch eine gute Basis sollte das Rekordergebnis des drittes Quartals des Konzerns Deutsche POST DHL sein.
Laut der Pressemitteilung des Bonner Riesen, konnten die Erlöse des Konzerns um 5,6 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro gesteigert werden. Zu diesem Wachstum haben alle vier Unternehmensbereiche beigetragen, so Frank Appel. Besonders dynamisch entwickelten sich erneut DHL Express sowie das deutsche und das internationale Paket- und eCommerce-Geschäft. Mit einem EBIT von 834 Millionen Euro (2016: 755 Millionen Euro) verzeichnete der Konzern Deutsche Post DHL Group das stärkste dritte Quartal seiner Geschichte und damit den achten Quartals-Bestwert in Folge, so die Deutsche Post AG. Der Konzernchef weiter: „Wir hatten ein starkes drittes Quartal mit einem erneuten Rekordergebnis. Dank unserer strategischen Ausrichtung auf wachstumsstarke Segmente wie den globalen Online-Handel wächst unser Unternehmen in allen Bereichen. Mit zukunftsträchtigen Investitionen und wegweisenden Innovationen bauen wir unsere marktführende Stellung kontinuierlich weiter aus“. Darüber hinaus geht Deutsche Post DHL Group weiterhin davon aus, den operativen Gewinn im Zeitraum 2013 bis 2020 um durchschnittlich mehr als 8 Prozent jährlich zu steigern.
In einem Interview gegenüber der „Jungen Welt“ vom 10.11.2017, bekundetet aber der Vorstandsvorsitzende Frank Appel: „Der Konzern habe keinen großen Spielraum für signifikanten Steigerungen der Löhne in den Tarifverhandlungen Anfang 2018“. Weiter sagte der Konzernchef: „Das Geld ist in anderen Ländern verdient wurden“. Diese Aussage widerspricht sich jedoch mit dem obigen Statement, wo Herr Appel in seiner Pressemitteilung klarstellt, das auch das heimatliche Paketgeschäft für Gewinne sorgt.
Nach diesen Aussagen vom Vorstandsvorsitzenden Frank Appel, muss man davon ausgehen, das die Tarifauseinandersetzung wieder an Schärfe zulegen wird. Trotz Steigerung des Gewinnes auf ein Rekordniveau, wird uns der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen nichts schenken, sondern wir werden uns die Tarifforderungen erkämpfen müssen!
Mitgliederbefragung erfolgt
Ende 2017 führten wir als ver.di-Betriebsgruppenvorstand in den Betriebsstätten eine Mitgliederbefragung durch. Meist verteilten die Vertrauensleute die Befragungszettel und sendetet sie an uns zurück. Die Fragen der Mitgliederbefragung wurden von unserem Fachbereich zusammengesetzt um eine Meinung von den Beschäftigten einzuholen. Die Antworten dienten nun vor allem für die Tarifforderungen der Tarifkommission. Dies sind nun die Ergebnisse: